Die FIFA könnte schon bald einen weiteren Schritt in Richtung einer massiven WM-Erweiterung machen. Nach der Aufstockung von 32 auf 48 Teams für die Weltmeisterschaft 2026 steht nun eine noch radikalere Idee im Raum: ein Turnier mit 64 Teilnehmern im Jahr 2030. Der Vorschlag, der von einem Vertreter Uruguays während der FIFA-Council-Sitzung aufgebracht wurde, scheint nahtlos in das Expansionskonzept von FIFA-Präsident Gianni Infantino zu passen. Doch was steckt wirklich dahinter?

Mehr Teams, mehr Geld, mehr Macht?
Seit seinem Amtsantritt hat Infantino immer wieder versucht, das Flaggschiff-Event der FIFA umzugestalten. Der Grund liegt auf der Hand: Mehr Spiele bedeuten mehr Einnahmen für den Weltverband – sei es durch TV-Rechte, Sponsoren oder Ticketverkäufe. Zudem könnte sich Infantino als der Präsident feiern lassen, der zahlreichen Nationen das langersehnte WM-Debüt ermöglicht. Die Ausweitung des Turniers würde seine Macht innerhalb der FIFA weiter festigen, insbesondere gegenüber kleineren Verbänden, die von einer Vergrößerung profitieren würden.
Europäischer Widerstand gegen den FIFA-Kurs
Ob dieser Vorschlag tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Schon in der Vergangenheit trafen Infantinos Expansionspläne auf Widerstand – insbesondere aus Europa. Die UEFA und zahlreiche europäische Top-Klubs kämpfen bereits mit einem überfüllten Spielkalender und stehen weiteren Belastungen skeptisch gegenüber. Der Versuch, eine WM alle zwei Jahre einzuführen, scheiterte 2022 vor allem an der starken Gegenwehr aus Europa. Es bleibt spannend, ob die UEFA sich erneut querstellt oder ob sie mit Zugeständnissen der FIFA geködert wird.
Der FIFA-Council: Ein Gremium mit vorbestimmten Entscheidungen?
Auffällig ist, wie oft sich in der FIFA aus vagen Ideen schnell konkrete Beschlüsse entwickeln. Das Council, das Infantino mit eiserner Hand führt, hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass kontroverse Entscheidungen ohne große Debatten durchgewunken werden. Die jüngste Doppelvergabe der WM-Turniere 2030 und 2034 hat dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Es scheint also nicht unwahrscheinlich, dass die Expansion auf 64 Teams mehr als nur ein loses Gedankenspiel ist. Die FIFA testet die Reaktionen – und wenn es nach Infantino geht, könnte die nächste „Revolution“ im Weltfußball bald Realität werden.